Was geschieht, wenn Zeit nicht vergeht, sondern sich verdichtet?
Wenn Raum kein Ort ist, sondern ein Zustand?
„Chambers" ist eine Begegnung aus Tanz und dekonstruiertem Gitarrenspiel, aus Nähe, Reibung und Resonanz – flüchtig und präzise zugleich.
Drei Kunststoff-Eisplatten begrenzen den Tanz, eine weitere rahmt das Feld des Musikers. Bewegung trifft Klang, Impuls trifft Echo. Auf engstem Raum entsteht Beziehung – tastend, widerständig, resonant. Der Klang zerfällt, setzt sich neu zusammen. Der Körper verliert Halt und sucht ihn wieder. Zwischen Harmonie und Bruch öffnen sich temporäre Räume, in denen Nähe möglich und Störung fruchtbar wird.
Durch wechselnde Orte verändern sich Atmosphäre, Lesbarkeit und Bedeutung. Was bleibt, ist das Setting – was geschieht, ist stets neu.
In diesem sich wandelnden Gefüge macht „Chambers" die Einheit von Raum und Zeit körperlich erfahrbar – nicht als fixe Größen, sondern als fluide Koordinaten, die im Moment des Geschehens neu verhandelt werden. Es entsteht eine fragile Balance zwischen Struktur und Auflösung, Isolation und Kontakt, Klang und Bewegung.
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Tanz |
Elisa Siegmund |
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Gitarre |
Lorenzo Francesconi |
| Video (i.K.) |
Lorenzo Francesconi |
| Fotos |
Lars Crosby, Symmetri, Nancy Görlach |
| Performance | Galerie ZeitZone Berlin / Deutschland, 2024 |